Leider
ist es uns nicht möglich, alle Fellgesichter aus allen
Tötungsstationen
zu retten – aber ein wichtiger Beitrag zur Rettung ist die
Chance für ein
Fellgesicht nach Deutschland zu reisen und aus Deutschland heraus ein
Zuhause
zu suchen: Eine Pflegestelle.
In
einer Pflegestelle lebt ein Fellgesicht bis zu seiner
Vermittlung als Familienmitglied – wie ein bei einer
Adoption. Doch wird es in
der Pflegestelle nicht bleiben, sondern dort auf seine richtige
Familie, die
noch zu suchen ist, vorbereitet. Es lernt die wichtigen Dinge, wie das
Leben in
einer Familie, Stubenreinheit und vor allem bietet die Pflegestelle die
Möglichkeit, das erlebte Böse und Schlimme zu
überwinden. Oft sind die
Fellgesichter noch nicht ganz gesund, wenn sie ankommen –
also hat auch der
Aufenthalt in einer Pflegestelle die Aufgabe des Gesundpflegens.
Sie
bieten durch Ihre Betreuung uns und den Adoptiveltern, die
Möglichkeit, das
Fellgesicht genauer
kennenzulernen und ersparen uns allen sehr unschöne Überraschungen
(Charaktereigenschaften, Hobbys). Das verhindert häufig, dass ein Tier dann
zurückgegeben wird.
Bis
zur Vermittlung bedeutet das Angebot einer Pflegestelle viel
Arbeit, Geduld und Hingabe, manchmal entstehen aber auch höhere Kosten.
Was
muss eine Pflegestelle tun?
Nun
fragen Sie sich: Was kommt da auf mich zu? Kurz und gut: Sie
müssen auf fast alles gefasst sein, denn wir kennen von
unseren Fellgesichtern
oft keine Vorgeschichte. Wir bemühen uns um eine gute
Grundinformation zur
Gesundheit, Grundinformationen zum Verhalten und wir sind auch in der
Lage die
grundsätzliche Katzenverträglichkeit und sonstige
soziale Kriterien (Kinder-
und Rüdenverträglichkeit) vorzuprüfen. Aber:
Jede Situation und jedes
Fellgesicht ist anders und wir können nur die Informationen
weitergeben, die
wir in der Hundepension bzw. Tierheimsituation über den Hund
erlebt haben. Das
kann anders sein, als das Verhalten in einer häuslichen
Umgebung. Wir
haben ein Merkblatt für Pflegestellen – bitte lesen
Sie es sich durch - dort haben wir versucht einiges zum Ablauf zusammen zu fassen.
Es
kann auch durchaus sein, dass Sie mit Ihrem Pflegehund
überhaupt keine Probleme haben, dass er sich in der Wohnung
und ihrer Familie
gegenüber tadellos benimmt, schön an der Leine
läuft und stubenrein ist - es
kann allerdings auch genau das Gegenteil eintreten....
Bitte denken Sie
darüber
nach, ob sie auf alle Sondersituationen vorbereitet sind: Ihr
Pflegehund wird
als normal angekündigt, ist dann aber ängstlich und
nervös angekündigt, macht
aus diesem Grunde auch seine "Geschäfte" schon mal auf ihrem
guten
Berberteppich und knurrt Ihren Mann an, weil er vielleicht schlechte
Erfahrungen mit Männern gemacht hat. Es kann auch sein, dass
der Hund nach und trotz der dritten
Entwurmungen immer noch Würmer hat oder dass er
plötzlich einen Husten
bekommt, da sein Immunsystem durch den Transport wieder völlig
durcheinander geraten ist. Wir
haben eine Checkliste erstellt, von dem was da auf die zukommen kann – stellen
Sie sich alle diese Fragen ehrlich, wenn die meisten davon positiv
beantwortet
werden können, sind sie gut vorbereitet.
Einen
Hund, der mal in der einer Tötungsstation war, wieder
Vertrauen zu geben, es in eine Familie zu integrieren ist nicht leicht.
Die Fellgesichter
sind meist überhaupt nicht erzogen, sind oft anfangs nicht
stubenrein, bleiben
nicht alleine, können einen ausgeprägten Jagd und
Stöberinstinkt
(Nahrungssuche) haben, zerstören Ihre Möbel,
schnappen auch mal, können
überhaupt nicht an der Leine gehen und sind manchmal auch noch
so schwer
vermittelbar, dass sie ein halbes Jahr bis zur Vermittlung warten
müssen. Aber als Pflegestelle leisten Sie einen ganz wichtigen
Beitrag zur Tierschutzarbeit und können auch ganz direkt wirken
und Ihrem Fellgesicht den Sprung in eine schöne Zukunft sichern.
Natürlich
sind nicht alle Tiere so, viele sind einfach und
unkompliziert, machen viel Freude und sind nach kurzer Zeit schon
vermittelt. Viele sind aufgrund ihrer persönlichen Situation auf
ganz bestimmte Hunde spezialisiert: nur Hütehunde oder nur kleine
Hunde, nur Rüden oder nur katzenverträgliche Kurzhaarhunde,
oder nur Welpen, die meist sehr schnell vermittelt sind. Es gibt
viele Möglichkeiten zu helfen, aber die konkreteste nach der
Adoption ist bestimmt die einer Pflegestelle.
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